Die Beziehung zu Geschwistern
Die Beziehung zu einem Geschwister ist immer von vielfältigen Gefühlen beherrscht. Dies gilt auch für Geschwister mit Trisomie 21. Zuneigung, Liebe und Stolz wechseln sich ab mit Momenten der Ungeduld, Zurückweisung und dem Gefühl, zu viel Verantwortung tragen zu müssen.
Aus vielen Begegnungen schält sich jedoch heraus, dass die positiven Gefühle meist überwiegen. Befürchtungen seitens der Eltern, die Geschwister ohne Beeinträchtigung würden unter dem Kind mit Trisomie 21 leiden oder zu kurz kommen, erweisen sich als unbegründet.
2011 publizierten Skoto und seine Mitarbeiter eine weit angelegte Studie (in den Vereinigten Staaten), in der Geschwister von Menschen mit Trisomie 21 über ihre Gefühle und ihre Wahrnehmung befragt wurden.
Es wurden 822 Familien gefragt
Über 96% der Befragten sprechen von Zuneigung zu ihrem Bruder/ihrer Schwester.
Eine kleine Anzahl der Befragten gibt an, dass sie ihren Bruder/ ihre Schwester wegen ihrer Lernschwierigkeiten bedauern. Dies v. a., wenn es sich um noch jüngere Befragte handelt. (12%)
Eine noch kleinere Anzahl schämt sich für ihren Bruder / ihre Schwester (9%)
Die Mehrheit beschreibt ihre gemeinsame Beziehung als gut. (91%) und würde kein anderes Geschwister wollen. Nur eine verschwindend kleine Anzahl wollte einen anderen Bruder/eine andere Schwester (4%).
Ein Fünftel der Befragten denkt, ihre Eltern verbringen zu viel Zeit mit dem Kind mit DS. 15% geben an, sie müssten zu viel tun für ihren Bruder/ihre Schwester.
Die Mehrheit der Geschwister hilft gerne dabei, damit ihr Bruder/ihre Schwester etwas Neues lernen kann (86%)
88% denken, dass sie dank ihres Bruders/ihrer Schwester ein besserer Mensch sind.